Als Sohn eines Schiffskapitäns erblickte Uwe Jens Lornsen am 18. November 1793 in Keitum auf Sylt da…

Gemeinsame Notiz

Als Sohn eines Schiffskapitäns erblickte Uwe Jens Lornsen am 18. November 1793 in Keitum auf Sylt das Licht der Welt. Ur­sprünglich sollte Uwe wie sein Vater und wie seine Vorfahren auch Seemann werden, aber nach der Schulzeit entschied er sich doch für das Studium der Rechte. Lornsen besuchte die Universitäten in Kiel und Jena, und hier schloß er sich mit dem ganzen Un­getüm seiner jugend der „Deutschen Bur­schenschaftbewegung“ an. 1821 legte U. J. Lornsen in Kiel das Staateexamen ab und begann an der Schleswig - Holsteinischen - Staatskanzlei in Kopenhagen anscheinend eine ruhige Beamtenlaufbahn. (der König von Dänemark war zugleich Herzog von Schleswig - Holstein, deshalb die deutsche Kanzlei in Kopenhagen). In Kiel hatte Lorn­sen den Professor Dahlmann gehört und dessen Geschichtsvorlesungen über die Zu­gehörigkeit der Schleswiger und Holsteiner zum Deutschtum, und das Losungswort „Up ewig ungedeelt“ hatte ihn nicht wieder losgelassen. Er versammelte in Kopenhagen deutsche Beamte, die dort Dienst taten, um sich und erörterte in diesem Kreis nicht nur die deutschen Verfassungskämpfe, sondern auch leidenschaftlich im Geiste Dahlmanns die Verfassungsfrage für die Herzogtümer. Lornsen wollte eine größere Selbständigkeit und Unabhängigkeit derselben, allerdings im Rahmen des (dänischen) Gesamtstaates.

1830 wurde Lornsen zum Landvogt auf Sylt ernannt und auf der Reise dorthin lud er in Kiel 35 schleswig-holsteinische Männer ins Hotel „Stadt Kopenhagen“ein und las ih­nen seine kleine Schrift „Über das Verfas­sungswerk in Schleswig - Holstein“ vor. Die nur 14 Druckseiten schlugen ein. In 10000 Exemplaren gedruckt, wurde die Schrift überall gelesen und besprochen und wirkte bis in die breiten Massen des Volkes aufrüttelnd. U. J. Lornsen wollte die gänzli­che Trennung der Herzogtümmer von dem Königreich Dänemark nur in administrati­ver (Verwaltungs) Hinsicht und erhoffte ei­ne bewußte Hinwendung zu der edlen und mächtigen deutschen Nation. Er selber fühlte sich nicht nur als Angehöriger des deutschen Kulturkreises, er erschauerte - hier mehr als Seher denn als Politiker - am Horizont einen deutschen Staat auf dem Boden der deutschen „Vaterländer“.

Der dänische Staat wehrte sich. Lornsen wurde gefangengesetzt und nach halbjähri­ger Untersuchungshaft erhielt er neben sei­ner Amtsenthebung ein Jahr Festung. Nach der Haftentlassung 1833 ging Lornsen au­ßer Landes nach Brasilien und erhoffte in Rio de Janeiro Heilung von seinem Leiden, daß er sich zugezogen hatte. Hier verfaßte er sein Großes Werk „Unions - Verfassung Dänemarks und Schleswig-Holsteins“, das nach seinem Tod von Beseler als politisches Vermächtnis herausgegeben wurde. Von Heimweh getrieben kehrte Lornsen nach vier Jahren aus seiner freiwilligen Verban­nung nach Europa zurück und suchte Lin­derung seiner Krankheit am Genfer See. Trübsinn ergriff ihn über seine Unheilbar­keit und vielleicht auch über die mangelnd Resonanz seiner Ideen bei der Führungs­schicht in seiner engeren Heimat bei dem Adel. Am 12. Februar 1838 wurde sein Leichnam mit einer Kugel in der Brust aus dem Genfer See geborgen.

Eine Folge hatten seine Schriften und das Sichregen der Schleswig-Holsteiner doch: Durch Erlaß des Königs wurden für Hol­stein und für Schleswig Provinzialstände angeordnet, die aber durch Männer mit er­heblichen Grundbesitz gewählt und besetzt wurden. Die Tagungsstadt der holsteini­schen Ständeversammlung war Itzehoe. Das, was Uwe Jens Lornsen vorgeschwebt hatte, waren diese Ständetagungen freilich nicht. Sie hatten aber für die eigenstaatliche Entwicklung unserer Heimat, wie wir se­hen werden doch eine geschichtliche Be­deutung.

Quelle: http://people.freenet.de/alt-kellinghusen/strnamen.html

Als seine Schwester erkrankte, trat er die Rückreise an. Doch als er 1837 Genf erreichte, war sie bereits gestorben. Daraufhin verschlechterte sich sein Geisteszustand. Er litt an Wahnvorstellungen und brach alle Kontakte zu seinen Mitmenschen ab. Am 11.2.1838, mit 44 Jahren, nahm er sich in Genf das Leben.

Quelle: http://www.sl.shuttle.de/sl/lornsenschule/neu/main/schule/historie/namen.htm

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